BIEDERMANN UND DIE BRANDSTIFTER Schauspiel Essen
Ins heute verlegt! Max Frischs groteske Parabel nutzt Regisseur Moritz Peters für einen Diskurs über den Umgang mit Rechtsradikalen. […] Herumlavieren ist keine Lösung. Konfliktscheue Biedermänner bieten verbohrten Brandstiftern eine tolle Plattform – bis es zu spät ist.“
Ruhr Nachrichten 23. September 2019 Britta Helmbold

„EIN STÜCK DER STUNDE! Dem exzellent aufgelegten Ensemble gelingt beides: die irrwitzige Komödie und die bittere Groteske.“
WAZ 23. September 2019 Martina Schürmann
DER KIRSCHGARTEN RLT Neuss
Fiebriger Tanz vor der entscheidenden Wende. Noch einmal das ganze Personal auf die Bühne bringen und dann traurig auseinander gehen, so könnte man die Absicht hinter dem atmosphärisch dichten, insgesamt klug durchkomponierten Abend vermuten. (...) Was bei Tschechow als vorrevolutionäre Lethargie angelegt ist, verstärken Peters/Johannsen durch Texte des Schriftstellers Robert Menasse und der Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg. (...) Tschechow for Future.
Rheinische Post 12. Mai 2019

PARADIES SPIELEN Hans Otto Theater Potsdam
„Die sieben jungen Schauspieler gestalten Köcks Textfläche mit großer rhythmischer Präzision. Sie wechseln so virtuos zwischen distanziertem Vorführen und empathischer Figureneinführung, dass es ein Kunststück ist.“
Mounia Meiborg, Süddeutsche Zeitung

„Eine atemberaubende und beglückende Inszenierung.“
Karim Saab, Märkische Allgemeine Zeitung

„Globalisierung, Kapitalismus, Klimakatastrophe: Die Menschheit fährt sich selbst gegen die Wand. Bei Regisseur Peters tut sie das ungeheuer temporeich und faszinierend präzise choreografiert. Die große Stärke der Inszenierung liegt in ihrer nahezu durchgängig chorischen Umsetzung. Der Chor kommt dabei trotz des Thema keineswegs wuchtig, sondern angenehm leicht daher, dient dem Stakkato des Textes und unterstreicht seinen lyrischen Grundton."
Katrin Pauly, Berliner Morgenpost 

„Eine erstaunlich klare, ideenreiche Spiel- und Sprechoper. Erstaunlich, weil Köcks sperrig konstruierter Wortfluss über die ökonomisch-ökologische Katastrophe unserer Gegenwart hier plötzlich sehr greifbare Bilder, Rhythmen und Ziel bekommt.“ 
Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung 

„,paradies spielen‘ in der Regie von Moritz Peters ist hochtourig durchkomponiertes Theater, das sich aller verfügbaren Mittel bedient: ein hochdisziplinierter Chor, übersteuerte Beschleunigungsbeats (Sound: Marc Eisenschink), hysterisch überdrehte Dialoge, Videomaterial. Es wird live gesungen und Kunstblut gibt es auch. Dennoch: ,paradies spielen‘ ist ein gedanklich unerhört dichter Abend. Das liegt an dem sich vor keiner Überforderung fürchtenden Text von Thomas Köck, der keine Silbe dem Zufall überlässt. Und es liegt an dem siebenköpfigen Ensemble, das sich auf den Text stürzt wie auf ein gefundenes Fressen. Jonas Götzinger, Laura Maria Hänsel, Franziska Melzer, Jon-Kaare Koppe, Mascha Schneider, Philipp Mauritz und Arne Lenk, sie alle sind der ,ausgebrannte Chor im ewigen ICE der Spätmoderne‘, aber auch deutlich erkennbare einzelne Figuren.“ 
Lena Schneider, Potsdamer Neueste Nachrichten

1984 Theater Münster
1984 als zeitgemäße, aktuelle Inszenierung Als Georg Orwell vor 70 Jahren seinen Roman »1984« schrieb, dachte noch niemand an eine digitale Revolution. Deshalb nimmt sich die Arbeit von Winston Smith, der im »Ministerium für Wahrheit« alternative Fakten schafft, für heutige Verhältnisse relativ altmodisch und beamtenhaft aus. In der Bühnenfassung von Robert Icke und Duncan Macmillan, die am Freitag im Kleinen Haus Premiere hatte, geht es da schon zeitgemäßer zu. Überhaupt inszeniert Moritz Peters recht aktuell und in dieser Aktualität stimmig. Agiert wird in einem riesigen Glaskubus (Bühne: Bernhard Niechotz), dessen Interieur eher an Silicon Valley als an karges England erinnert. Die Protagonisten konsumieren Designer-Nahrung und verbringen ihre Freizeit im Fitnessstudio, wo sie auch Big Brother huldigen, den man sich als eine Art Computernetzwerk vorstellen kann. Winstons Versuche, der allgegenwärtigen Überwachung zu entkommen, scheitern an genau dieser Überwachung. Ebenso verhält es sich mit seiner Liebe zu Julia, die er später unter Folter verrät. Gut ins Konzept passt, dass die Folter hier mit Hilfe virtueller Realität ausgeführt wird. Ebenfalls ein schönes Detail ist das Stück Isolierband, das Winston und Julia im geheimen Zimmer über ihre Kopfmikrofone kleben, ähnlich wie man die Linse seines Smartphones abklebt. Und dass die Überwachungsmonitore an smarte Lautsprecher erinnern, ist wohl auch kein Zufall.
Helmut Jasny, Westfälische Nachrichten, 11. März 2018

JÜDIN VON TOLEDO RLT Neuss
„Regisseur Moritz Peters behält den aufklärerischen Ton des historischen Romans bei. Die Wechsel zwischen Erzählung, Dialog, Ein- und Ausstieg der Darsteller in ihre Rollen gelingt glänzend. Episches Theater vom Feinsten! […] Das gesamte Neusser Ensemble zeigt sich in starker Verfassung. Es schafft eine dichte, gespannte Atmosphäre, die den pazifistischen und um Toleranz werbenden Ansatz von Lion Feuchtwanger kunstvoll und klug auf die Bretter bringt.“ 
WDR5 Scala, 22.01.2018 - Martin Burkert

„Für seine Bühnenbearbeitung, die der Regisseur Moritz Peters zusammen mit dem Dramaturgen Reinar Ortmann erstellt hat, wählte er den Begriff „dramatische Chronik“. […]. Dass man einen faszinierenden Bühnenabend erlebt, liegt am Zusammenspiel von Ausstattung, Musik und vor allem den gut ausgewählten Darstellern. […]Berger und Schleue gelingt es hervorragend, die verqueren Machtpositionen von schwachem Herrn und starkem Diener in Szene zu setzen. […]Auf faszinierende Weise gelingt es Alina Wolff, die bedingungslose und hingebungsvolle Liebe der Jüdin von Toledo zum König von Kastilien ins Bild zu setzen. […]Viel Beifall für die Darsteller am Ende des zweieinhalbstündigen Premierenabends.“ 
Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 22.01.2018 

DER ZERBROCHNE KRUG Burghofbühne Dinslaken
„Regisseur Moritz Peters behält den aufklärerischen Ton des historischen Romans bei. Die Wechsel zwischen Erzählung, Dialog, Ein- und Ausstieg der Darsteller in ihre Rollen gelingt glänzend. Episches Theater vom Feinsten! […] Das gesamte Neusser Ensemble zeigt sich in starker Verfassung. Es schafft eine dichte, gespannte Atmosphäre, die den pazifistischen und um Toleranz werbenden Ansatz von Lion Feuchtwanger kunstvoll und klug auf die Bretter bringt.“
WDR5 Scala, 22.01.2018 - Martin Burkert

ICHGLAUBEANEINENEINZIGENGOTT.HASS Theater Münster
[Claudia Hübschmann] nähert sich den drei Frauen in einem ebenso dichten wie differenziert gespielten Solo und macht damit das Dilemma greifbar, in dem ihre Figuren stecken. Denn hier gibt es keine Wahrheit in einem übergreifenden Sinn mehr. Nur noch eine Vielzahl an Fakten, die sich in der Summe zu keinem stimmigen Ganzen fügen.Stimmig ist hingegen der Aufbau des Stücks. Es stellt die Protagonisten zunächst auf sachliche, vorwiegend erzählerische Weise vor, um dann immer mehr mentale und emotionale Elemente in das Spiel einfließen zu lassen. Durch das Zusammenwirken von innerer und äußerer Handlungsebene entsteht ein beachtlicher Spannungsbogen, der die Frauen schließlich am Schauplatz eines geplanten Attentats zusammenführt. Keine bequeme Aufführung. Aber eine sehenswerte, die bei der Premiere zu Recht mit großem Applaus bedacht wurde.
Helmut Jasny, Westfälische Nachrichten, 22. November 2016
Ein berührender Abend über die menschliche Dimension hinter der politischen Krise. 
Stefan Keim WDR5 Scala

DER VOLKSFEIND RLT Neuss
Auch in Moritz Peters' bewundernswert sachlicher Inszenierung von Rainer Erlers Neufassung des "Volksfeinds" kommt der Moment, in dem sich der Badearzt vergisst. (...) Ausgehend von Hannah Arendts Überlegungen zum Verhältnis von Philosophie und Politik und Michel Foucaults Idee der Parrhesia verdichtet Moritz Peters Ibsens Abrechnung mit der bürgerlichen Gesellschaft zu einem philosophischen Diskurs. (...) Das Stück bekommt eine zweite Ebene. Ein wunderbar gedankenklarer Dialog zwischen Spiel und Diskurs entwickelt sich. Peters stellt komplexe philosophische Fragen auf eine pragmatische, leicht zugängliche Weise zur Diskussion.
Nachtkritik, Sascha Westphal, 30.1.2016
Gastregisseur Moritz Peters inszeniert das Stück über Fakten und Meinungen, Interessen, Macht und Geld als politisch-philosophische Debatte, in der die Schauspieler ihre Positionen frontal zum Publikum hin vertreten. (...) Per Loop-Technik wird in Peters Inszenierung, die sich durch formale Klarheit und Konzentration auf den Text auszeichnet, aus der Hetze des Bürgermeisters Volkes Stimme. (...) (Ein) überzeugender, engagierter Theaterabend. (...) Langer Applaus für eine äußerst homogene Ensembleleistung.
NRZ, Bettina Schack, 1.2.2016

DER PROZESS Schauspiel Essen
“Es braucht eine starke Form für Kafkas ′Prozess′ – das Team um Moritz Peters bringt sie mit. […] Die Inszenierung ist kein schwarzes Theater, nicht schwer und drückend, sondern intelligent, präzise, leicht, mobil und beherzt in ihrer Klarheit.”
K-West, November 2013, Andreas Wilink
Spannendes Bildertheater
“Eine fantasievolle und dramaturgisch dichte Inszenierung von Franz Kafkas ′Der Prozess′ hat Moritz Peters, der das Romanfragment auch für die Bühne bearbeitet hat, ins Grillo-Theater gebracht – und erntete bei der Premiere stürmischen Applaus.[…]
Der Regisseur lässt seine fünf Protagonisten in zunehmend surrealen Bilderwelten agieren.
Da schweben riesige schwarze Ballons über die Bühne, da kämpft K. gegen fast bühnenhoch aufgeblasene Luftmännchen, der Traum von seinem Tod läuft als Zeichentrickfilm ab, und der Maler zieht aus seinem Selbstmörder-Gürtel Konfetti-Bomben.
Spannendes Bildertheater, in dem die spielfreudigen Schauspieler mit ihren vielen Rollenwechseln überzeugen.”
Ruhr Nachrichten, 22. Oktober 2013, Britta Helmbold
Ein Klassiker, neu zu entdecken
”Pflichtstoff in der Schule, dazu oft bedeutungsschwanger in der Kunst ausgedeutet. Doch nun ist in Essens Grillo-Theater eine ganz andere Sicht von Franz Kafkas ”Prozess” zu sehen. Ein Besuch lohnt sich.
Der junge Regisseur Moritz Peters (32) konfrontiert die Zuschauer da nicht nur mit einem rasant eingerichteten Dialog-Feuerwerk. Seine hellsichtige Einrichtung entdeckt, wie viel Komik in Kafkas Werk der Befreiung harrt.[…]
Jörg Malchow als zentrale Figur K. ist der einzige der fünf Schauspieler, der nur diese eine Rolle absolviert. Weniger Angst und Verzweiflung lässt er spüren, eher schon die Neugier eines Außenstehenden auf den Fortgang der Dinge. Alle anderen Akteure betätigen sich als Gestaltenwandler, schlüpfen von einer Rolle in die nächste. Peters forciert den Ablauf auf der schiefen Ebene von Bühnenbildnerin Lisa Marie Rohde, ohne dass ein Eindruck von Gehetztheit entsteht. […] Immer wieder setzen die Schauspieler Glanzlichter. Axel Holst korrigiert in einem großartigen Solo das Bild des bräsigen, bettlägerigen Advokaten Huld, indem er in einem Wortschwall die groteske Komik des Gerichtsapparates offenlegt. […] Langer Applaus.”
WAZ, 21. Oktober 2013, Arnold Hohmann

EINE JUGEND IN DEUTSCHLAND Schauspiel Essen
In der Uraufführung schlagen Moritz Peters und Carola Hannusch beschickt einen Bogen zur Jugend, die 100 Jahre später in den Afghanistan-Krieg zog. (...) Spielerisch beginnt Peters´Inszenierung, wird dann immer dichter und intensiver, was auch an der großartigen Leistung der sieben mit viel Körpereinsatz agierenden Schauspieler liegt. (...) Passen sind die Bezüge, die sich zwischen 1914 und 2014 ergeben. Ein lohnender, anregender Abend.
Ruhr Nachrichten, 21.Oktober 2014, Julia Gaß
Immer wieder setzen sich die Soldaten in Marsch. Bleiben aber auf der Stelle, weil sich die Bühne dreht. Ein Sinnbild für die Stagnation an der front. Klare Bilder einer direkten Inszenierung. Die gelungene Textauswahl der Collage und der insgesamt stimmige Rhythmus zwischen Kriegsszenen und Innenschau der Figuren sorgen für einen ausgewogenen und interessanten Abend. Ein Inszenierung ohne erhobenen Zeigefinger.
WDR5, 20. Oktober 2014, Christoph Ohrem
In einer beklemmenden Collage werden Tollers Kriegserfahrungsberichte mit den Aussagen der Afghanistan-Heimkehrer verschnitten. (...) 
Ganz bewusst inszenieren Moritz Peters und Carola Hannusch eine Zumutung für das Publikum. In keiner Sekunde des 135minütigen Abends wird irgendetwas weichgespült. (...) Es sei, als wäre Säure in die Seele gesickert, beschreibt einer der Kriegsheimkehrer seine Traumatisierung. So fühlt sich auch der Zuschauer nach dieser eindrucksvollen Inszenierung, die durchaus schwer erträgliche Momente hat. Schwer erträglich ist aber nur Matter, not Art: Der Inhalt lastet auf der Seele, die Kunst überzeugt.
Theater Pur, Dietmar Zimmermann
Moritz Peters inszeniert das alles als eine Art Erinnerungsraum. (...) Es wird jetzt nicht das große Schlachtengemetzel gezeigt, sondern es wird eher abstrakt dargestellt. (...) (Die Verbindung von 1914 und 2014) ist eine ganz interessante Mischung, weil wir sehen, weil wir spüren, wer dort leidet, und dass in einem Krieg, und in diesen aktuellen Auseinandersetzungen, die Soldaten schuldig werden, egal was sie machen. Ob sie nun teilnehmen oder nicht teilnehmen. Und das ist ein ganz interessanter Aspekt der in der momentanen Debatte auch eine große Rolle spielt, über das Eingreifen in Syrien oder dem Irak.
WDR3, 20. Oktober 2014 Martin Burkert
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